#016 Das Einmaleins der Verhaltensbeeinflussung
24. April 2024
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Von Kuckuckseiern und Spiegelneuronen: Die faszinierende Wissenschaft hinter unserem Verhalten
Warum wir manchmal mehr wie unsere Umgebung klingen, als wir denken
Heute habe ich eine ausführliche Erkundung der faszinierenden Welt unseres Verhaltens für euch. Als Führungskraft stehen wir täglich vor der Herausforderung, ein Team mit unterschiedlichen Charakteren zu führen und gleichzeitig den Erwartungen unserer Vorgesetzten gerecht zu werden. Doch wie beeinflusst unser Umfeld uns eigentlich? Warum übernehmen wir Verhaltensweisen, ohne es bewusst zu merken? Und was hat es mit diesen ominösen Spiegelneuronen auf sich? Begleite mich auf einer unterhaltsamen Reise durch die witzige Wissenschaft hinter unserem Verhalten.
Hast du schon einmal vom Kuckucksei-Phänomen gehört: Unser Umfeld als prägender Einfluss
Stell dir vor, wir sind wie Kuckuckskinder, die in fremden Nestern aufwachsen. Unsere Umgebung spielt eine zentrale Rolle dabei, wie wir uns verhalten, kommunizieren und Entscheidungen treffen. Schon als Kleinkinder saugen wir die Verhaltensweisen unserer Eltern und nahen Bezugspersonen auf wie ein Schwamm, ohne groß darüber nachzudenken, ob das Gehörte oder Gesehene überhaupt sinnvoll und relevant ist.
Ihr dürft euch unser Unterbewusstsein wie eine große Schüssel vorstellen, die weit offen ist und wo alle Informationen hineingeworfen werden und von uns ungefiltert aufgenommen und verinnerlicht werden. Wir nennen das auch unseren emotionalen Geist. Erst nach einigen Jahren entwickelt sich unser Bewusstsein. Dann nehmen wir über unsere fünf Sinne auf und können entscheiden, ob wir das Gehörte oder Gesehene tatsächlich aufnehmen wollen. Wir nennen das Bewusstsein auch unseren wissenden bzw. intellektuellen Geist.
Doch trotz allem setzt sich das Phänomen des Unterbewusstseins auch im Erwachsenenalter fort: Wir sind umgeben von Kollegen, Vorgesetzten und der Unternehmenskultur, die uns beeinflussen, ohne dass wir es bewusst wahrnehmen. Doch wie genau funktioniert das?
Unser Gehirn ist ein Meister der Anpassung. Es scannt kontinuierlich unsere Umgebung nach Signalen und Hinweisen, wie wir uns am besten verhalten sollen. Wenn wir beispielsweise beobachten, wie unser Vorgesetzter in einer bestimmten Situation reagiert, registrieren unsere Gehirnzellen diese Informationen und speichern sie ab. Bevor wir es überhaupt realisieren, haben wir sein Verhalten unbewusst übernommen – sei es ein bestimmter Kommunikationsstil, eine Vorliebe für bestimmte Arbeitsmethoden oder sogar die Art und Weise, wie wir unsere Pausen verbringen. Wir werden zu Spiegelbildern unserer Umgebung, ohne es zu merken.
Doch es geht noch weiter! Unser Umfeld prägt nicht nur unser Verhalten, sondern auch unsere Denkmuster, Glaubenssätze und unsere Paradigmen. Diese unsichtbaren Muster beeinflussen unsere Wahrnehmung, unsere Entscheidungen und letztendlich unser Handeln. Sie sind wie unsichtbare Fäden, die uns durch das Labyrinth unseres Lebens führen und oft unbemerkt bleiben, bis wir uns bewusst mit ihnen auseinandersetzen.
Du hast sicher schon von den Spiegelneuronen gehört: Die heimlichen Nachahmer in unserem Gehirn
Ein entscheidender Akteur in diesem Spiel der Verhaltensanpassung sind die berühmt-berüchtigten Spiegelneuronen. Diese kleinen Helferlein in unserem Gehirn werden aktiv, wenn wir jemanden beobachten und den Drang verspüren, sein Verhalten nachzuahmen. Sie sind sozusagen die heimlichen Nachahmer in unserem neuronalen Netzwerk. Klingt spannend, oder?
Stell dir vor, du sitzt in einem Meeting und beobachtest, wie dein Vorgesetzter mit einer herausfordernden Situation umgeht. Deine Spiegelneuronen sind sofort zur Stelle und spiegeln sein Verhalten wider. Plötzlich fängst du an, ähnliche Ausdrucksweisen zu verwenden, ähnliche Entscheidungen zu treffen und ähnliche Denkmuster zu entwickeln. Es ist, als ob dein Gehirn sagt: „Hey, das funktioniert ja ganz gut bei ihm, lass uns das auch mal ausprobieren!“ Und schwupps, schon hast du ein weiteres Stückchen von deinem Vorgesetzten in dir integriert.
Aber Spiegelneuronen sind nicht nur dafür verantwortlich, dass wir Verhaltensweisen übernehmen. Sie spielen auch eine wichtige Rolle bei der sozialen Interaktion und Empathie. Wenn wir jemanden beobachten, der Freude, Schmerz oder Trauer empfindet, können unsere Spiegelneuronen uns dazu veranlassen ähnliche Gefühle zu empfinden. Sie ermöglichen es uns, uns in die Lage anderer Menschen zu versetzen und ihre Emotionen nachzuempfinden.
Warum das Ganze wichtig ist: Bewusstsein als erster Schritt zur Veränderung
Mag sein, dass du jetzt denkst: „Na und? Solange ich meinen Job gut mache, ist mir doch egal, ob ich ein paar Verhaltensmuster übernehme.“ Aber halt! Es gibt gute Gründe, warum wir uns mit diesem Thema auseinandersetzen müssen.
Erstens: Bewusstsein ist der erste Schritt zur Veränderung. Indem wir uns bewusst machen, wie stark unsere Umgebung und unsere Spiegelneuronen unser Verhalten beeinflussen, können wir bewusstere Entscheidungen treffen. Wir können auswählen, welche Verhaltensweisen wir übernehmen möchten und welche wir lieber ablegen möchten. Dies ermöglicht es uns, eine aktivere Rolle in der Gestaltung unseres eigenen Verhaltens zu übernehmen und uns von unbewussten Einflüssen zu lösen.
Zweitens: Teamdynamik. Als Führungskraft ist es wichtig zu erkennen, wie sich unser eigenes Verhalten auf unser Team auswirken kann. Wenn wir also bemerken, dass unsere Mitarbeiter plötzlich anfangen, unsere Eigenheiten zu übernehmen, ist es sehr wahrscheinlich, dass wir eine Rolle dabei spielen. Indem wir uns bewusst sind, welche Signale wir aussenden und welche Verhaltensweisen wir vorleben, können wir eine positive Teamdynamik fördern und ein motivierendes Arbeitsumfeld schaffen. Nichtsdestotrotz kann es aber auch sein, dass unsere Mitarbeiter genau erkennen, dass wir das Verhalten unserer Vorgesetzten immer mehr kopieren bzw. nachahmen, und das kann dazu führen, dass sie uns nicht mehr ernst nehmen bzw. uns nicht mehr respektieren und Vorgaben von uns in Frage stellen.
Drittens: Persönliche Entwicklung. Die Auseinandersetzung mit unserem Verhalten und den zugrunde liegenden Mechanismen bietet uns die Möglichkeit, uns selbst besser kennenzulernen und weiterzuentwickeln. Indem wir uns bewusst machen, warum wir bestimmte Verhaltensweisen zeigen und wie wir sie ändern können, ist es uns überhaupt erst möglich, unsere persönlichen und beruflichen Ziele besser bzw. überhaupt zu erreichen.
Fazit: Lass uns bewusster handeln und die Teamdynamik positiv beeinflussen
Meine lieben Führungskräfte, wir haben heute einen Blick hinter die Kulissen unseres Verhaltens geworfen und festgestellt, dass wir oft mehr wie unsere Umgebung klingen, als wir denken. Doch das ist weder ein Grund für Akzeptanz bzw. Zustimmung noch zur Resignation, sondern vielmehr ein Anstoß zu Reflexion und Veränderung.
Indem wir uns bewusst machen, wie stark unsere Umgebung und unsere Spiegelneuronen unser Verhalten beeinflussen, können wir bewusstere Entscheidungen treffen und die Teamdynamik gezielt positiv beeinflussen. Also sei dir bewusst, sei wachsam und vor allem: Lass uns gemeinsam lernen, wie wir endlich so klingen wie wir selbst es wollen, und nicht wie unsere Umgebung es will!
Heute wissen wir, dass wir sehr wohl selbst die Gestalter unseres Lebens sein können, wenn wir nur wollen. Unsere Verhaltensmuster sind in der Tat ziemlich festgefahren und wir sind einfach leicht beeinflussbar. Wenn du das aber nicht länger als gegeben hinnehmen willst, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt für Veränderung. Such dir die Mentorin bzw. den Mentor deines Vertrauens und lass dich begleiten, dann gelingt es auch mit Sicherheit.
In diesem Sinne, viel Spaß beim weiteren Entdecken der faszinierenden Wissenschaft hinter unserem Verhalten – und vergiss nicht, unbedingt regelmäßig eine neue Krawatte bzw. ein neues Kleid auszuprobieren!
“Wir können auswählen, welche Verhaltensweisen wir übernehmen möchten und welche wir lieber ablegen möchten. Dies ermöglicht es uns, eine aktivere Rolle in der Gestaltung unseres eigenen Verhaltens zu übernehmen und uns von unbewussten Einflüssen zu lösen.”
Das Einmaleins der Verhaltensbeeinflussung zu beherrschen wäre doch toll?