#033 Mit welchem Gesicht treten wir dem Leben entgegen

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Stärke als Schlüssel für Lebensfreude, Führung und berufliche Erfüllung

Es sind oft die stillen Begegnungen, die uns am tiefsten berühren. Ein kurzer Moment, ein Blick, ein Gespräch – und plötzlich wird uns bewusst, wie viel Kraft in unserer inneren Haltung liegt. So ging es mir kürzlich, als ich einem älteren Ehepaar begegnete. Sie schwer krank, er sportlich und lebensfroh. Ihre Mundwinkel hingen, sein „Alles passt“ klang bemüht. Und doch spürte ich: Da ist mehr. Ein täglicher Kampf, den beide führen – jeder auf seine Weise.

 

Diese Begegnung ließ mich die ganze Nacht nicht los. Am nächsten Morgen dachte ich an meinen Vater. 2019, als er wusste, dass sein Prostatakrebs nicht mehr aufzuhalten war, entschied er sich bewusst für das Leben. Für Freude. Für Begegnung. Für Humor. Noch eine Woche vor seinem Tod verwandelte er das Krankenhauszimmer in ein Wohnzimmer voller Lachen. Trotz Schmerzen. Trotz Abschied. Er hat sich entschieden, wie er seine letzten Tage leben will. Und genau das ist der Punkt:

 

Wir entscheiden. Jeden Tag. Mit welchem Gesicht wir dem Leben begegnen.

 

Ob wir uns in Mitleid verlieren oder in Dankbarkeit auf das schauen, was noch möglich ist. Ob wir Menschen mit unserer Energie aufbauen oder sie mit unserer Schwere belasten. Diese Entscheidung ist keine Floskel – sie ist ein Ausdruck innerer Führung. Und sie ist trainierbar.

 

Mentale Stärke ist wie ein Muskel

 

Im Coaching mit Thinking Into Results geht es genau darum: Die Macht unserer Gedanken. Die Wahl unserer Haltung. Die bewusste Entscheidung, wie wir unsere Realität gestalten – selbst in den dunkelsten Stunden. Mentale Stärke ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Ein Muskel, den wir täglich trainieren können – durch bewusste Gedanken, durch liebevolle Begegnungen, durch die Wahl, wie wir leben und wie wir gehen.

 

Mein Vater war für viele ein Licht – bis zum Schluss. Und ich frage mich: Was wäre, wenn wir alle dieses Licht in uns wieder mehr zum Leuchten bringen? Für die Menschen um uns herum, aber vor allem für uns selbst.

 

Was unsere Kinder von uns lernen – auch in den letzten Lebensmonaten

 

Diese Haltung wirkt über Generationen hinweg. Auch meine Söhne waren tief beeindruckt von der Art, wie ihr Großvater mit seiner Krankheit umging. Sie sahen, wie viele Menschen ihn in seinen letzten Wochen besuchten – zu Hause und im Krankenhaus. Freunde, Familie, Nachbarn. Und für jeden nahm er sich Zeit. Es waren fröhliche Momente, erfüllt von echtem Interesse und Freude.

 

Er wollte noch miterleben, wie sein jüngster Enkel gehen lernt. Und tatsächlich – an seinem letzten Sonntag im Krankenhaus war es so weit. Ein Geschenk. Ein Zeichen. Ein Ausdruck seiner inneren Haltung:


Ich bin noch da. Ich bin interessiert. Ich bin verbunden.

 

Im Kontrast dazu erinnerten sich meine Söhne an ihren anderen Großvater. Er war bettlägerig – aber isoliert. Niemand kam zu Besuch. Auch die Enkel mieden seine Nähe. Der Unterschied? Nicht die Krankheit. Sondern die Energie, die ausgestrahlt wurde. Die Gedanken, die getragen haben. Die Entscheidung, wie man mit Menschen in Verbindung bleibt.

 

Unsere Kinder lernen von uns. Nicht nur in den großen Momenten, sondern in den stillen. In der Art, wie wir mit Schmerz umgehen. Wie wir Freude zulassen. Wie wir präsent sind – auch wenn es schwer ist.

 

Führung beginnt im Inneren – besonders in Krisenzeiten

 

Diese innere Haltung ist nicht nur im familiären Kontext entscheidend – sie ist auch der Kern von echter Führung. Mein Vater war kein Manager, aber ein Vorbild für Leadership. Er hat Menschen inspiriert, weil er trotz Schmerzen Lebensfreude ausgestrahlt hat. Diese Haltung ist kein Zufall. Sie ist das Ergebnis innerer Führung.

 

Wie bereits gesagt, mentale Stärke ist wie ein Muskel.


Sie wächst durch Training. Durch tägliche Entscheidungen. Durch die bewusste Wahl unserer Gedanken. Und ja, es ist weder herzlos noch unverständlich, wenn wir Menschen – auch in schwierigen Zeiten – daran erinnern, dass sie diese Kraft in sich tragen. Dass sie wählen können, wie sie mit Schmerz, Verlust oder Veränderung umgehen.

 

Im Sport ist es selbstverständlich, mit Trainerinnen und Trainern zu arbeiten. Warum nicht auch im Leben?


Mentalexperten sind die idealen Coaches für diesen Muskel.


Sie helfen, die eigene Stärke zu entdecken, zu entwickeln und bewusst einzusetzen – gerade dann, wenn es schwer wird.

 

Führung zeigt sich nicht durch Perfektion, sondern durch Präsenz. Nicht durch Kontrolle, sondern durch Klarheit. Nicht durch Worte, sondern durch Haltung.

 

Die Entscheidung für Lebensfreude – auch im Beruf

 

Und diese Haltung betrifft auch unseren Beruf. Es ist nicht egoistisch, das zu tun, was uns Freude bereitet. Im Gegenteil: Nur wenn wir beruflich das machen dürfen, was wir wirklich wollen und wofür wir uns berufen fühlen, können wir unser volles Potenzial entfalten – und sind wirklich gut in dem, was wir tun.

 

Nicht jeden von uns interessiert das Gleiche. Was für den einen der Traumjob ist, ist für den anderen der Albtraumjob. Deshalb braucht auch niemand glauben, dass am Ende alle das Gleiche tun wollen oder müssen.


Vertraut mir: Wenn wirklich jeder das macht, was er gerne macht, dann ist auch gewährleistet, dass wir unsere Arbeit mit Freude und voller Erfüllung machen.

 

Und das hat Auswirkungen – weit über uns selbst hinaus. Wenn Mitarbeitende in einem Unternehmen das tun, was sie gerne tun, dann spiegelt sich das nicht nur in der Stimmung, sondern auch in den Zahlen wider. Freude am Arbeiten ist ansteckend! Sie wirkt sich auf das gesamte Umfeld aus: auf Kolleginnen und Kollegen, auf Teams, auf die Unternehmenskultur – und ja, auch auf die Gesundheit.

 

Produktivität, Kreativität und Zusammenarbeit steigen – und das sieht man letztlich zur Freude aller in den schwarzen Zahlen.

 

Lebensfreude ist kein Luxus – sie ist die Basis für Erfolg und Erfüllung

 

Es braucht manchmal Mut, sich gegen Erwartungen oder vermeintliche Sicherheiten zu entscheiden. Doch genau darin liegt die Kraft, die uns trägt und die uns strahlen lässt. Im Coaching erlebe ich immer wieder, wie Menschen aufblühen, wenn sie sich erlauben, ihre Berufung zu leben.

 

Was wäre, wenn wir uns alle öfter fragen:
Was macht mir wirklich Freude?
Wofür brenne ich?


Und was wäre, wenn wir den Mut hätten, genau das zu leben?

 

“Es ist nicht egoistisch, das zu tun, was uns Freude bereitet. Im Gegenteil: Nur wenn wir beruflich das machen dürfen, was wir wirklich wollen und wofür wir uns berufen fühlen, können wir unser volles Potenzial entfalten – und sind wirklich gut in dem, was wir tun.”
Maria Prinz, MSc
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Wie wäre es, genau diesen Mut zu haben, das zu tun, wofür man sich wirklich berufen fühlt?